(Dies ist) das Wort des HERRN, das an Jeremia erging aus Anlass der großen Dürre:
„Juda trauert, und in seinen Toren verschmachten (die Menschen), liegen im Trauergewand am Boden, und Jerusalems Wehgeschrei steigt empor!
Die Vornehmen unter ihnen schicken ihre Diener nach Wasser aus; aber wenn diese an die Brunnen (d.h. Zisternen) gekommen sind, finden sie kein Wasser und kehren mit leeren Gefäßen heim: enttäuscht und bestürzt sind sie und verhüllen ihr Haupt.
Wegen des Erdreichs, das unbestellt daliegt, weil kein Regen im Lande gefallen ist, sind die Ackerbauer (in ihrer Hoffnung) getäuscht und verhüllen sich das Haupt.
Ja, selbst die Hirschkuh auf dem Felde lässt ihr Junges, das sie eben geboren hat, im Stich, weil sie nichts Grünes mehr findet;
und die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen, schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen verschmachten (= erlöschen), denn nirgends ist grünes Futter.“
„Wenn unsere Sünden uns anklagen, HERR, so handle du uns zugut um deines Namens willen! Denn groß ist die Zahl unserer Treubrüche, mit denen wir gegen dich gesündigt haben.
O du Hoffnung Israels, du sein Retter zur Zeit der Not! Warum willst du sein (oder: bist du geworden) wie ein Fremdling im Lande und wie ein Wanderer, der nur zum Übernachten Halt macht?
Warum willst du sein wie ein verzagter Mann, wie ein Held, der nicht zu helfen vermag? Du bist ja doch in unserer Mitte, o HERR, und nach deinem Namen sind wir genannt: verlass uns nicht!“
So hat der HERR in Bezug auf dieses Volk gesprochen: „So hin und her zu schweifen, das lieben sie: ihre Füße haben sie nie geschont; der HERR hat kein Wohlgefallen an ihnen gehabt; doch jetzt gedenkt er ihrer Schuld und straft sie für ihre Sünden.“
Weiter hat der HERR zu mir gesagt: „Du sollst keine Fürbitte für dieses Volk einlegen, dass es ihm gut ergehen möge!
Wenn sie fasten, so höre ich nicht auf ihr Flehen, und wenn sie Brandopfer und Speisopfer darbringen, so nehme ich sie nicht wohlgefällig an, vielmehr will ich sie durch Schwert und Hungersnot und durch die Pest ausrotten!“
Da sagte ich: „Ach, HERR, mein Gott, siehe, die Propheten sagen doch zu ihnen: ‚Ihr werdet kein Schwert zu sehen bekommen, und Hungersnot wird euch nicht treffen; nein, dauerndes Heil will ich euch an dieser Stätte verleihen!‘“
Da antwortete mir der HERR: „Lüge weissagen die Propheten in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und sie nicht entboten und ihnen keinen Auftrag erteilt; erlogene Gesichte und Trugweissagung und selbstersonnene Täuschung weissagen sie euch!“
Darum hat der HERR so gesprochen: „Die Propheten, die in meinem Namen weissagen und die, obgleich ich sie nicht gesandt habe, dennoch verkünden: ‚Weder Schwert (= Krieg) noch Hungersnot wird dieses Land treffen‘ – durch das Schwert und durch Hungersnot sollen diese Propheten den Tod finden!
Das Volk aber, dem sie weissagen, wird auf den Straßen Jerusalems vom Hunger und Schwert niedergestreckt daliegen, ohne dass jemand sie zu Grabe trägt – sie selbst und ihre Frauen, ihre Söhne und ihre Töchter; so will ich die Strafe für ihre Bosheit über sie ausgießen!“
„Du aber richte dieses Wort an sie: ‚Bei Tag und bei Nacht zerfließen meine Augen in Tränen und kommen nicht zur Ruhe! Denn einen furchtbaren Schlag hat die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, erlitten, eine qualvolle (oder: unheilbare) Wunde.
Gehe ich aufs Feld hinaus, so erblicke ich dort vom Schwert Erschlagene, und komme ich in die Stadt zurück, so gewahre ich die Qualen des Hungers! Ja, auch die Propheten und auch die Priester müssen in ein Land ziehen, das sie nicht kennen.‘“
Hast du denn Juda ganz verworfen? Oder bist du Zions im Herzen überdrüssig geworden? Warum hast du uns so geschlagen, dass keine Heilung für uns mehr vorhanden ist? Wir warten auf Rettung (oder: Genesung), aber es kommt nichts Gutes, und auf die Stunde der Heilung, aber ach, da ist nichts als Schrecken!
O HERR, wir erkennen unsere Gottlosigkeit, auch die Schuld unserer Väter, dass wir gegen dich gesündigt haben.
Verwirf (uns) nicht um deines Namens willen! Lass den Thronsitz deiner Herrlichkeit nicht in Unehre fallen! Behalte im Gedächtnis, brich nicht deinen Bund mit uns!
Gibt es etwa unter den nichtigen Götzen der Heiden Regenspender? Oder schickt etwa der Himmel von selbst die Regengüsse? Bist du es nicht, HERR, unser Gott? So hoffen wir denn auf dich; denn du bist es, der dies alles tut (oder: getan hat).
Querverweise zu Jeremia 14,16 Jer 14,16
die Propheten prophezeien als Lügendiener, und die Priester schalten mit ihnen Hand in Hand, und mein Volk hat es gern so! Was werdet ihr aber tun, wenn es damit zu Ende geht?
Dann werden die Leichname dieses Volkes den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß dienen, ohne dass jemand sie verscheucht;
Trägt nicht die Schuld daran deine Abkehr vom HERRN, deinem Gott, schon zur Zeit, wo er dich auf der Wanderung führte?
Und jetzt – was hast du nach Ägypten zu laufen, um das Wasser des Nils zu trinken? Und was brauchst du nach Assyrien zu laufen, um das Wasser des Euphratstromes zu trinken?
Deine Bosheit (= eigene Schuld) bringt dich ins Unglück, und dein treuloses Treiben führt die Strafe für dich herbei! So erkenne es denn und bedenke wohl, wie schlimm und unheilvoll es ist, dass du den HERRN, deinen Gott, verlassen hast und keine Furcht vor mir in dir wohnt!“ – so lautet der Ausspruch Gottes, des HERRN der Heerscharen.
und die Führer dieses Volkes waren Irreleiter, und die sich von ihnen führen ließen, wurden ins Verderben gestürzt.
Rede: „So lautet der Ausspruch des HERRN: Es liegen die Leichen der Menschen da wie Dünger auf dem Felde und wie Ährenbündel hinter dem Schnitter, ohne dass jemand sie aufliest!“
Dein Wandel und dein ganzes Tun haben dir solches Unheil eingetragen: deiner Verworfenheit verdankst du dies, dass es so bitterweh ist, ja dass es dir bis ans Leben geht. –
Lasst sie nur: sie sind blinde Blindenführer! Wenn aber ein Blinder einem anderen Blinden Wegführer ist, werden beide in die Grube fallen.“
Wenn sie dich dann fragen: ‚Wohin sollen wir gehen?‘, so antworte ihnen: ‚So hat der HERR gesprochen: Wer für den Tod (d.h. die Pest) bestimmt ist, gehe zum Tode! Wer für das Schwert (bestimmt ist), zum Schwerte! Wer für den Hunger, zum Hunger! Und wer für die Gefangenschaft, zur Gefangenschaft!‘
Und wenn du alsdann bei dir selber denkst: „Warum hat solches Leid mich getroffen?“, so wisse: Wegen deiner schweren Verschuldung wird dir die Schleppe aufgehoben, werden dir die Füße mit Gewalt entblößt.
Kann wohl ein Mohr seine Haut verwandeln und ein Pardel sein buntes Fell? Dann würdet auch ihr imstande sein gut zu handeln, die ihr an Bösestun gewöhnt seid.
„Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die vor dem Wüstenwinde verfliegt.
Das ist dein Los, dein Teil, das ich dir zugemessen habe“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, „weil du mich vergessen und dein Vertrauen auf Trug (= den Truggötzen) gesetzt hast.
Denn ich will vier Arten (von Verderbern) gegen sie aufbieten“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –: „das Schwert zum Morden, die Hunde zum Zerren (oder: Fortschleppen), die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes zum Fressen und zum Vertilgen
darum sollen sie die Frucht ihres Tuns zu schmecken bekommen und sich an ihren eigenen Anschlägen satt essen.
„An qualvollen Todesarten sollen sie sterben, ohne betrauert und bestattet zu werden! Zu Dünger auf offenem Felde sollen sie werden! Durch Schwert und Hunger sollen sie ums Leben kommen, und ihre Leichen sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß dienen!“
Nun hörte ich eine laute Stimme aus dem Tempel den sieben Engeln zurufen: „Gehet hin und gießt die sieben Schalen des göttlichen Zornes auf die Erde aus!“
Darum gib ihre Kinder dem Hunger preis und überliefere sie der Gewalt des Schwertes! Lass ihre Weiber kinderlos und zu Witwen werden, wenn ihre Männer von der Pest hingerafft sind, und lass ihre Jünglinge vom Schwert erschlagen werden im Kriege!
darum wisset wohl: die Zeit kommt‘ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ‚da wird dieser Ort nicht mehr Thopheth und dieses Tal nicht mehr Tal Ben-Hinnom, sondern Würgetal (7,32) genannt werden.
Da will ich dann die Klugheit Judas und Jerusalems an diesem Orte ausschütten (d.h. zunichte machen) und will sie fallen lassen durch das Schwert (auf der Flucht) vor ihren Feinden her und durch die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten (d.h. durch die Hand ihrer Todfeinde), und will ihre Leichen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß geben.
Sie haben die Leichen deiner Knechte den Vögeln des Himmels zum Fraß gegeben, den wilden Tieren des Landes die Leiber deiner Frommen!
Sie haben deren Blut vergossen wie Wasser rings um Jerusalem her, und niemand hat sie begraben!