Ein Psalm, vorzusingen, Davids, des Knechtes des HErrn, welcher hat dem Herrn die Worte dieses Liedes geredet zur Zeit, da ihn der HErr errettet hatte von der Hand aller seiner Feinde und von der Hand Sauls, 2 und sprach: Herzlich lieb habe ich dich, HErr, meine Stärke!
3 HErr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter, mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils und mein Schutz!
4 Ich rufe an den HErrn, den Hochgelobten, so werde ich von meinen Feinden erlöst.
5 Es umfingen mich des Todes Bande, und die Bäche des Verderbens erschreckten mich.
6 Der Hölle Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich.
7 Da mir angst war, rief ich den HErrn an und schrie zu meinem Gott; da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.
8 Die Erde bebte und ward bewegt, und die Grundfesten der Berge regten sich und bebten, da er zornig war.
9 Dampf ging von seiner Nase und verzehrend Feuer von seinem Munde, dass es davon blitzte.
10 Er neigte den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen.
11 Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher; er schwebte auf den Fittichen des Windes.
12 Sein Gezelt um ihn her war finster und schwarze, dicke Wolken, darin er verborgen war.
13 Vom Glanz vor ihm trennten sich die Wolken mit Hagel und Blitzen.
14 Und der HErr donnerte im Himmel, und der Höchste ließ seinen Donner aus mit Hagel und Blitzen.
15 Er schoss seine Strahlen und zerstreute sie; er ließ sehr blitzen und schreckte sie.
16 Da sah man das Bett der Wasser, und des Erdbodens Grund ward aufgedeckt, HErr, von deinem Schelten, von dem Odem und Schnauben deiner Nase.
17 Er streckte seine Hand aus von der Höhe und holte mich und zog mich aus großen Wassern.
18 Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die mir zu mächtig waren,
19 die mich überwältigten zur Zeit meines Unglücks; und der HErr ward meine Zuversicht.
20 Und er führte mich aus ins Weite. Er riss mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.
21 Der HErr tut wohl an mir nach meiner Gerechtigkeit; er vergilt mir nach der Reinigkeit meiner Hände.
22 Denn ich halte die Wege des HErrn und bin nicht gottlos wider meinen Gott.
23 Denn alle seine Rechte habe ich vor Augen, und seine Gebote werfe ich nicht von mir;
24 sondern ich bin ohne Tadel vor ihm und hüte mich vor Sünden.
25 Darum vergilt mir der HErr nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinigkeit meiner Hände vor seinen Augen.
26 Bei den Heiligen bist du heilig, und bei den Frommen bist du fromm,
27 und bei den Reinen bist du rein, und bei den Verkehrten bist du verkehrt.
28 Denn du hilfst dem elenden Volk, und die hohen Augen erniedrigst du.
29 Denn du erleuchtest meine Leuchte; der HErr, mein Gott, macht meine Finsternis licht.
30 Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschlagen und mit meinem Gott über die Mauer springen.
31 Gottes Wege sind vollkommen; die Reden des HErrn sind durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.
32 Denn wo ist ein Gott außer dem HErrn, oder ein Hort außer unserem Gott?
33 Gott rüstet mich mit Kraft und macht meine Wege ohne Tadel.
34 Er macht meine Füße gleich den Hirschen und stellt mich auf meine Höhen.
35 Er lehrt meine Hand streiten und lehrt meinen Arm einen ehernen Bogen spannen.
36 Du gibst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stärkt mich; und wenn du mich demütigst, machst du mich groß.
37 Du machst unter mir Raum zu gehen, dass meine Knöchel nicht wanken.
38 Ich will meinen Feinden nachjagen und sie ergreifen, und nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe.
39 Ich will sie zerschmettern; sie sollen mir nicht widerstehen und müssen unter meine Füße fallen.
40 Du kannst mich rüsten mit Stärke zum Streit; du kannst unter mich werfen, die sich wider mich setzen.
41 Du gibst mir meine Feinde in die Flucht, dass ich meine Hasser verstöre.
42 Sie rufen – aber da ist kein Helfer – zum HErrn; aber er antwortet ihnen nicht.
43 Ich will sie zerstoßen wie Staub vor dem Winde; ich will sie wegräumen wie den Kot auf der Gasse.
44 Du hilfst mir von dem zänkischen Volk und machst mich zum Haupt unter den Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir;
45 es gehorcht mir mit gehorsamen Ohren. Ja, den Kindern der Fremde hat’s wider mich gefehlt;
46 die Kinder der Fremde verschmachten und kommen mit Zittern aus ihren Burgen.
47 Der HErr lebt, und gelobt sei mein Hort; und erhoben werde der Gott meines Heils,
48 der Gott, der mir Rache gibt und zwingt die Völker unter mich;
49 der mich errettet von meinen Feinden und erhöht mich aus denen, die sich wider mich setzen; du hilfst mir von den Frevlern.
50 Darum will ich dir danken, HErr, unter den Heiden und deinem Namen lobsingen,
51 der seinem König großes Heil beweist und wohltut seinem Gesalbten, David und seinem Samen ewiglich.
Querverweise zu Psalm 18,41 Ps 18,41
Sie sehen sich um – aber da ist kein Helfer – nach dem HErrn; aber er antwortet ihnen nicht.
Ich will sie zerstoßen wie Staub auf der Erde; wie Kot auf der Gasse will ich sie verstäuben und zerstreuen.
Da schreien sie über den Hochmut der Bösen, und er wird sie nicht erhören.
Denn Gott wird das Eitle nicht erhören, und der Allmächtige wird es nicht ansehen.
Dann werden sie nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich suchen, und nicht finden.
Und wenn ihr schon eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und ob ihr schon viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut.
Siehe, des HErrn Hand ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könne, und seine Ohren sind nicht hart geworden, dass er nicht höre;
sondern eure Untugenden scheiden euch und euren Gott voneinander, und eure Sünden verbergen das Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet.
Darum siehe, spricht der HErr, ich will ein Unglück über sie gehen lassen, dem sie nicht sollen entgehen können; und wenn sie zu mir schreien, will ich sie nicht hören.
Denn ob sie gleich fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht hören; und ob sie Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie mit Schwert, Hunger und Pestilenz aufreiben.
Darum will ich auch wider sie mit Grimm handeln, und mein Auge soll ihrer nicht verschonen, und ich will nicht gnädig sein; und wenn sie gleich mit lauter Stimme vor meinen Ohren schreien, will ich sie doch nicht hören.
So rufen sie mich auch nicht an von Herzen, sondern Heulen auf ihren Lagern. Sie versammeln sich um Korn und Mosts willen und sind mir ungehorsam.
Darum, wenn ihr nun zum HErrn schreien werdet, wird er euch nicht erhören, sondern wird sein Angesicht vor euch verbergen zur selben Zeit, wie ihr mit eurem bösen Wesen verdient habt.
und es ist also ergangen; gleichwie gepredigt ward, und sie nicht hörten, so wollte ich auch nicht hören, da sie riefen, spricht der HErr Zebaoth.
Von dem an, wenn der Hauswirt aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, da werdet ihr dann anfangen draußen zu stehen und an die Tür klopfen und sagen: Herr, Herr, tu uns auf! Und er wird antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht, wo ihr her seid?