Unrevidierte Elberfelder 1932
Versliste
Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis und sagte:
Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verloren hat, läßt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern;
und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.
Ich sage euch: Also wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, welche der Buße nicht bedürfen. -
Was dünkt euch? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte, und eines von ihnen sich verirrte, läßt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen und geht hin und sucht das irrende?
Und wenn es geschieht, daß er es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich mehr über dieses, als über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind.
Also ist es nicht der Wille eures Vaters {Eig. ist kein Wille vor eurem Vater}, der in den Himmeln ist, daß eines dieser Kleinen verloren gehe.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe eingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
Wer aber durch die Tür eingeht, ist Hirte der Schafe.
Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus.
Wenn er seine eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.
Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis {Eig. Diese sinnbildliche Rede} sprach Jesus zu ihnen; sie aber verstanden nicht, was es war, das er zu ihnen redete.
Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe.
Alle, die irgend vor mir gekommen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie.
Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, auf daß sie Leben haben und es in Überfluß {And.: und Überfluß} haben.
Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt {Eig. setzt ein; legt dar; so auch V. 15.17.18} sein Leben für die Schafe.
Der Mietling aber und der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut [die Schafe.
Der Mietling aber flieht,] weil er ein Mietling ist und sich um die Schafe nicht kümmert {O. ihm an den Schafen nichts liegt}.
Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen {O. was mein ist} und bin gekannt von den Meinen,
gleichwie der Vater mich kennt, und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe.
Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein {O. werden}.
Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wiedernehme.
Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt es zu lassen, und habe Gewalt es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen.