Unrevidierte Elberfelder 1932
Versliste
Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Knechte {O. Sklaven}, wiewohl er Herr ist von allem;
sondern er ist unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Frist.
Also auch wir, als wir Unmündige waren, waren wir geknechtet unter die Elemente der Welt;
als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren {Eig. geworden} von einem Weibe, geboren {Eig. geworden} unter Gesetz,
auf daß er die, welche unter Gesetz waren, loskaufte, auf daß wir die Sohnschaft empfingen.
Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, Vater!
Also bist du nicht mehr Knecht {O. Sklave}, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott.
Aber damals freilich, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen {O. waret ihr Sklaven derer}, die von Natur nicht Götter sind {Vergl. 2. Chron. 13,9};
jetzt aber, da ihr Gott erkannt habt, vielmehr aber von Gott erkannt worden seid, wie wendet ihr wieder um zu den schwachen und armseligen Elementen, denen ihr wieder von neuem dienen {O. Sklaven sein} wollt?
Ihr beobachtet Tage und Monate und Zeiten und Jahre.
Ich fürchte um euch, ob ich nicht etwa vergeblich an {O. in Bezug auf} euch gearbeitet habe.
Seid wie ich, denn auch ich bin wie ihr, Brüder, ich bitte euch; ihr habt mir nichts zuleide {O. keinerlei Unrecht} getan.
Ihr wisset aber, daß ich in Schwachheit des Fleisches euch ehedem {O. im Anfang} das Evangelium verkündigt habe;
und meine Versuchung {O. nach and. Les.: die Versuchung für euch}, die in meinem Fleische war, habt ihr nicht verachtet noch verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmet ihr mich auf, wie Christum Jesum.
Was war denn eure Glückseligkeit? Denn ich gebe euch Zeugnis, daß ihr, wenn möglich, eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.
Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage?
Sie eifern um euch nicht gut, sondern sie wollen euch ausschließen {d.h. von jeder Gemeinschaft mit dem Apostel}, auf daß ihr um sie eifert.
Es ist aber gut, allezeit im Guten zu eifern, und nicht allein, wenn ich bei euch gegenwärtig bin.
Meine Kindlein, um die ich abermals Geburtswehen habe, bis Christus in euch gestaltet worden ist;
ich wünschte aber jetzt bei euch gegenwärtig zu sein und meine Stimme umzuwandeln, denn ich bin eurethalben in Verlegenheit.
Saget mir, die ihr unter Gesetz sein wollt, höret ihr das Gesetz nicht?
Denn es steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien;
aber der von der Magd war nach dem Fleische geboren, der aber von der Freien durch die Verheißung,
was einen bildlichen Sinn hat; denn diese sind zwei Bündnisse: eines vom Berge Sinai, das zur Knechtschaft {O. Sklaverei} gebiert, welches Hagar ist.
Denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn sie ist mit ihren Kindern in Knechtschaft {O. Sklaverei};
aber das Jerusalem droben ist frei, welches unsere Mutter ist.
Denn es steht geschrieben: „Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und schreie, die du keine Geburtswehen hast! denn die Kinder der Einsamen sind zahlreicher als derjenigen, die den Mann hat“. {Jes. 54,1}
Ihr aber, Brüder, seid, gleichwie {O. gemäß} Isaak, Kinder der Verheißung.
Aber so wie damals der nach dem Fleische Geborene den nach dem Geiste Geborenen verfolgte, also auch jetzt.
Aber was sagt die Schrift? „Stoße hinaus die Magd und ihren Sohn, denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohne der Freien.“ {1. Mose 21,10}
Also, Brüder, sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien.
Und auf daß ich mich nicht durch die Überschwenglichkeit der Offenbarungen überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel {O. ein Bote} Satans, auf daß er mich mit Fäusten schlage, auf daß ich mich nicht überhebe.
Jubele, du Unfruchtbare, die nicht geboren, brich in Jubel aus und jauchze, die keine Wehen gehabt hat! denn der Kinder der Vereinsamten sind mehr als der Kinder der Vermählten, spricht Jehova.
Mache weit den Raum deines Zeltes, und man spanne aus die Behänge deiner Wohnstätte {Eig. deiner Wohnstätten, d.h. deiner geräumigen Wohnung}; wehre nicht {O. spare nicht}! Mache deine Seile lang, und deine Pflöcke stecke fest!
Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken; und dein Same wird die Nationen in Besitz nehmen, und wird die verödeten Städte bevölkern.
Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht beschämt werden, und schäme dich nicht, denn du wirst nicht zu Schanden werden; sondern du wirst der Schmach deiner Jugend vergessen und der Schande deiner Witwenschaft nicht mehr gedenken.
Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann, - Jehova der Heerscharen ist sein Name - und der Heilige Israels ist dein Erlöser: er wird der Gott der ganzen Erde genannt werden.
Denn wie ein verlassenes und im Geiste betrübtes Weib ruft dich Jehova, und wie ein Weib der Jugend, wenn sie verstoßen ist, spricht dein Gott.
Einen kleinen Augenblick habe ich dich verlassen, aber mit großem Erbarmen will ich dich sammeln {O. aufnehmen};
im Zorneserguß habe ich einen Augenblick mein Angesicht vor dir verborgen, aber mit ewiger Güte werde ich mich deiner erbarmen, spricht Jehova, dein Erlöser.
Denn dieses soll mir sein wie die Wasser Noahs, als ich schwur, daß die Wasser Noahs die Erde nicht mehr überfluten sollten; so habe ich geschworen, daß ich nicht mehr über dich ergrimmen, noch dich schelten werde.
Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Güte wird {O. wenn auch die Berge wichen ..., so wird doch usw.} nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht Jehova, dein Erbarmer.
Du Elende, Sturmbewegte, Ungetröstete! siehe, ich lege deine Steine in Bleiglanz {Eig. Stibium, womit die orientalischen Frauen ihre Augenlider schwarz färbten, um den Glanz der Augen zu erhöhen; hier als Mörtel gedacht} und gründe dich mit Saphiren;
und ich mache deine Zinnen aus Rubinen und deine Tore von Karfunkeln und dein ganzes Gebiet von Edelsteinen.
Und alle deine Kinder werden von Jehova gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.
Durch Gerechtigkeit wirst du befestigt werden. Sei fern von Angst, denn du hast dich nicht zu fürchten, und von Schrecken, denn er wird dir nicht nahen.
Siehe, wenn man sich auch rottet, so ist es nicht von mir aus; wer sich wider dich rottet, der wird um deinetwillen fallen.
Siehe, ich habe den Schmied geschaffen, der das Kohlenfeuer anbläst, und die Waffe hervorbringt, seinem Handwerk gemäß; und ich habe den Verderber geschaffen, um zu zerstören.
Keiner Waffe, die wider dich gebildet wird, soll es gelingen; und jede Zunge, die vor Gericht wider dich aufsteht, wirst du schuldig sprechen {Eig. als schuldig erweisen}. Das ist das Erbteil der Knechte Jehovas und ihre Gerechtigkeit von mir aus {O. mit veränderter Interpunktion: und ihre Gerechtigkeit ist aus mir}, spricht Jehova.