Danach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.
Und Hiob hob an und sprach:
Es verschwinde der Tag, an dem ich geboren wurde, und die Nacht, welche sprach: Ein Knäblein ist empfangen!
Jener Tag sei Finsternis! nicht frage Gott nach ihm droben, und nicht erglänze über ihm das Licht!
Finsternis und Todesschatten mögen ihn einlösen, Gewölk lagere sich über ihm, es schrecken ihn Tagesverfinsterungen!
Jene Nacht, Dunkel ergreife sie; sie freue sich nicht unter den Tagen des Jahres, in die Zahl der Monde komme sie nicht!
Siehe, jene Nacht sei unfruchtbar, es trete kein Jubel in sie ein!
Verwünschen mögen sie die Verflucher des Tages, die fähig sind, den Leviathan aufzureizen!
Verfinstert seien die Sterne ihrer Dämmerung; sie harre auf Licht, und da sei keines; und nicht schaue sie die Wimpern der Morgenröte!
Denn sie hat die Pforte meines Mutterschoßes nicht verschlossen und Mühsal nicht verborgen vor meinen Augen. -
Warum starb ich nicht von Mutterleibe an, kam aus dem Schoße hervor und verschied?
Weshalb kamen Knie mir entgegen, und wozu Brüste, daß ich sog?
Denn jetzt würde ich liegen und rasten, ich würde schlafen: dann hätte ich Ruhe, -
mit Königen und Räten der Erde, welche sich verödete Plätze erbauten,
oder mit Fürsten, die Gold hatten, die ihre Häuser mit Silber füllten;
oder, gleich einer verborgenen Fehlgeburt, wäre ich nicht da, gleich Kindern, die das Licht nicht erblickt haben.
Dort lassen die Bösen ab vom Toben, und dort ruhen die an Kraft Erschöpften,
rasten die Gefangenen allesamt, hören nicht die Stimme des Treibers.
Der Kleine und der Große, dort sind sie gleich, und der Knecht ist frei von seinem Herrn.
Warum gibt er dem Mühseligen Licht, und Leben denen, die bitterer Seele sind;
die auf den Tod harren, und er ist nicht da, und die nach ihm graben, mehr als nach verborgenen Schätzen;
die sich freuen bis zum Jubel, Wonne haben, wenn sie das Grab finden; -
dem Manne, dessen Weg ihm verborgen ist, und den Gott eingeschlossen hat ringsum?
Denn gleich meinem Brote kommt mein Seufzen, und wie Wasser ergießt sich mein Gestöhn.
Denn ich fürchtete einen Schrecken, und er traf mich, und vor dem mir bangte, das kam über mich.
Ich war nicht ruhig, und ich rastete nicht und ruhte nicht, da kam das Toben.
Querverweise zu Hiob 3,24 Hiob 3,24
Wie lange willst du nicht von mir wegblicken, nicht von mir ablassen, bis ich meinen Speichel verschlucke?
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns?
Du hast sie mit Tränenbrot gespeist, und sie maßweise getränkt mit Zähren.
Mein Gott! ich rufe des Tages, und du antwortest nicht; und des Nachts, und mir wird keine Ruhe.
Denn Asche esse ich wie Brot, und meinen Trank vermische ich mit Tränen
Als ich schwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag.
Ich bin ermattet und über die Maßen zerschlagen, ich heule vor Gestöhn meines Herzens.
Wir brummen alle wie die Bären, und wir girren wie die Tauben. Wir harren auf Recht, und da ist keines; auf Rettung, aber sie ist fern von uns.
Wenn ich auch schreie und rufe, so hemmt er mein Gebet