Charles Haddon Spurgeon
Schriften von Charles Haddon Spurgeon
Mt 10,29-30 - Unnötige LeidenMt 10,29-30 - Unnötige Leiden
Die unglücklichsten Menschen sind die, die immer sorgenvoll ins
Dunkel starren. Ihr, die ihr euch vor dem, was morgen geschehen kann, so
sehr fürchtet, dass ihr euch des heutigen Tages nicht freuen könnt; ihr,
die ihr so seltsam beschaffen seid, dass ihr jeden Stern für einen
Kometen haltet und unter jedem grünen Hügel einen Vulkan wittert; die
ihr viel mehr an die Sonnenflecke als an die Sonne denkt und euch über
ein dürres Blatt mehr betrübt, als ihr euch über das grüne Laub des
ganzen Waldes freut; ihr, die ihr so viel mehr in euren Leiden lebt als
in euren Freuden – ja, ihr seid unglückliche Menschen.
Versäume doch nicht, deine täglichen Sorgen dem Herrn zu bringen! Du
denkst vielleicht, sie seien zu klein, um sie dem Höchsten vorzutragen.
Aber sind denn unsere großen Sorgen in den Augen Gottes so groß, wie sie
uns erscheinen? Und sind nicht unsere kleinen Nöte die Bruchteile einer
großen Summe? Sie sind jedenfalls für uns wichtig; Gott lässt sich
ohnehin so tief zu uns herab: wir brauchen nicht zu fürchten, dass wir
ihn zu tief herabziehen. Du darfst zu ihm kommen wegen eines verlorenen
Schlüssels, wegen eines schlimmen Fingers, wegen eines unfreundlichen
Wortes, das man zu dir gesagt hat. Einem Vater ist nichts klein, was
sein Kind quält; der große Gott, der die Haare deines Hauptes gezählt
hat, ohne dessen Willen kein Sperling zur Erde fällt (
[Aus dem empfehlenswerten Buch „Ich bin der Herr, dein Arzt“]