Behandelter Abschnitt Heb 2,12-13
In den Versen 12 und 13 werden drei Stellen aus dem Alten Testament angeführt, die zeigen, wie der Herr Jesus sich erniedrigt hat und wie völlig Er die Geheiligten mit sich einsgemacht hat. Siehe auch Johannes 14,20: „An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.“
Indem er spricht: „Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dir lobsingen.“33 13 Und wiederum: „Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen.“34 Und wiederum: „Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat.“35: Der Herr machte sich mit denen eins, für die Er starb. Psalm 22 zeigt uns gerade die Erniedrigung des Herrn Jesus am Kreuz! Er nahm unsere Sünden auf sich und wurde deshalb von Gott verlassen. Wenn wir mit dem Herrn einsgemacht werden sollten, musste Er zuerst für unsere Sünden sühnen.
Meinen Brüdern: Nach vollbrachtem Werk trat Er in die Mitte seiner Brüder, um ihnen den Vaternamen kundzutun und Ihm in ihrer Mitte ‒ in der Mitte der Versammlung ‒ zu lobsingen. Hier liegt der Nachdruck darauf, dass Er solche hat, die Er seine Brüder nennt. Natürlich geht es zuerst einmal um seine „Brüder“ nach dem Fleisch (Mt 25,31ff.). Die große Versammlung ist Juda und Ephraim. Der Apostel wendet das hier auf jüdische Christen an, um den Grundsatz deutlich zu machen. Wenn die Geheiligten die Brüder Christi sind, so ist deutlich, dass sie von einem sind. Das gilt ebenso für die Christen aus den Völkern.
Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen: Hier sehen wir den Herrn Jesus als den erniedrigten, demütigen und abhängigen Menschen. In Psalm 16 hat Er den Herrn stets vor sich gestellt. Er hatte sein Wohlgefallen an den Herrlichen auf der Erde. In Jesaja 8 ist Jesaja ein Vorbild vom Herrn Jesus, der in Vers 17 auf den Herrn harren und hoffen wollte. In Vers 16 anerkennt Er einen treuen Überrest als seine Jünger. Dieser Überrest befand sich nun unter den jüdischen Christen. Jesus führt an im Vertrauen auf Gott, andere folgen Ihm. Beide sind gleichen Ursprungs. Ihr Vertrauen auf Gott verbindet sie.
Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat: Nachdem der ungöttliche Teil des Volkes „gestrauchelt, gefallen, zerschmettert, verstrickt und gefangen ist“, stellt sich der Herr Jesus nun prophetisch mit dem Überrest vor. Diese hat Gott Ihm in seiner Erniedrigung geschenkt: „Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben“ (Joh 17,6). Es sind die Kinder Gottes des Vaters und nicht des Herrn Jesus als Mensch. Das macht diese Stelle sehr schön deutlich.
33 Psalm 22,22.↩︎
34 Jesaja 8,17.↩︎
35 Jesaja 8,18.↩︎