Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir bestätigen das Gesetz: Verachteten Paulus und mit ihm die Christen nun das Gesetz? Ist das Gesetz an sich wertlos geworden? Nein, das Gesetz ist gut, damit ein Sünder überzeugt wird (1Tim 1,9). Das Gesetz muss entsprechend seiner Gesetzmäßigkeit (gesetzmäßig) gebraucht werden. Wer sich als Christ unter das Gesetz stellt, gebraucht es auf eine falsche Weise; er bestätigt es nicht, er tut ihm unrecht. Im Grunde verachtet er es! In Kapitel 7 geht Paulus grundsätzlich auf die Frage des Gesetzes ein.
Das Gesetz fordert vom Menschen, was er tun muss. Wenn er das nicht tut, bringt das Gesetz Fluch, Tod und Verdammnis (Gal 3; 2Kor 3). Wer das Gesetz bestätigt, lässt das gelten und weiß, dass es dem Übertreter den Tod bringt. Ein Christ, der sich unter das Gesetz stellt, meint, dass diese Folgen bei ihm ausbleiben werden. Das Gesetz ist gut und heilig. Doch der Mensch taugt nichts. Das Gesetz tut sein Werk überall, wo sich jemand darunter stellt. Moralisch gilt das Gesetz für jeden Menschen, der nicht von neuem geboren ist.
Nichts gab dem Gesetz eine solche göttliche Bestätigung wie der Tod Christi, der dessen Fluch trug, uns aber nicht unter ihm ließ. Fußnote: Diejenigen, die Christen dem Gesetz unterstellen, bewahren mithin nicht seine Autorität, denn sie halten sich für aus seinem Fluch ausgenommen, obwohl sie es übertreten (J. N. Darby, Synopsis über Römer, S. 132).