Behandelter Abschnitt Mt 26,14-16
Dann ging einer der Zwölf, der Judas Iskariot hieß, zu den Hohenpriestern 15 und sprach: Was wollt ihr mir geben, und ich werde ihn euch überliefern? Sie aber setzten ihm dreißig Silberstücke fest. 16 Und von da an suchte er eine Gelegenheit, ihn zu überliefern: Wie schrecklich ist das, was Judas Iskariot hier tut, und das auf dem Hintergrund dessen, was Maria soeben getan hat. Die dreißig Silberlinge sind Judas mehr wert als der Herr Jesus.
Hatte er auch seine Ideale und Erwartungen, die nicht erfüllt wurden? Er war immerhin ein Jünger des Herrn Jesus geworden. Sein Herz war nicht erneuert, darum hatte er keine geistlichen Erwartungen. Menschen bilden sich ihren eigenen Christus, doch Christus will uns in sein Bild verwandeln.
Judas war ein Dieb. Geldliebe erfüllte ihn. Die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen (1Tim 6,10). Hat Judas mit seinem Verhalten gegenüber Maria das Maß vollgemacht? Kurze Zeit später gab der Satan es Judas ins Herz, den Herrn zu verraten (Joh 13,2). Danach fuhr er in ihn (Joh 13,27). Gott benutzt auch das böse Ansinnen Satans, dass seine Pläne erfüllt werden.
Dreißig Silberstücke: In 2. Mose 21,32 ist es der geringe Preis für einen Sklaven. In Sacharja 11,12 nennt der Herr Jesus diese dreißig Silbersekel prophetisch „meinen Lohn“. Dort spricht der Herr zu dem Propheten: „Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wertgeachtet bin!“ Das ist göttlicher Sarkasmus, beißende Ironie. Das erinnert uns an Joseph, der sogar für nur 20 Silberlinge von seinen Brüdern verkauft wurde.
Gelegenheit, ihn zu überliefern: Die Obersten verwarfen Ihn. Hatten die Obersten auch Angst vor Ihm, der so viele Kranke geheilt und so viele Wunder getan hatte? Das war doch nicht verborgen geblieben! Da der Herr von seinem Tod gesprochen hatte, sah Judas möglicherweise die Gelegenheit als gekommen an. Judas feiert das Passah noch mit, doch zu Beginn der Feier stand er auf (Joh 13). Jedenfalls hat er die Einsetzung des Abendmahls nicht miterlebt.
Der Herr Jesus kann noch mehrere Stunden ungestört mit seinen Jüngern zusammensein (Joh 13-16), auch das Gebet zu seinem Vater sprechen (Joh 17) und auch in Gethsemane beten.